Leitsystem

GESTALTUNGSPRINZIPIEN


Grundsätze

Das Leitsystem soll den Besucher mit Hilfe von Beschriftungen und Icons durch den Goetheanumbau weisen.

 
 

Neben den Beschilderungen am Bau wurde zur Selbstorientierung der Besucher ein separater Orientierungsplan zu den einzelnen Etagen entwickelt. Der Plan ist am Empfang erhältlich.

 

Sprache

Um Besucher international weisen zu können sind alle Elemente der Gebäudebeschriftung zweisprachig in Deutsch und Englisch angelegt. Ausnahmen gibt es bei Begriffen, die in beiden Sprachen gleich sind oder feststehenden Bezeichnungen von Räumen (Beispiel: Grundsteinsaal). Siehe auch Sammlung der Übersetzungen.

 

In der Regel werden deutsche und Englische Bezeichnung untereinander geschrieben. In wenigen Fällen werden beide Bezeichnungen auf einer Linie gesetzt (z.B. Lift).

 

Raum

Eine Signaletik greift durch Schrift- und Bildelemente im Raum stark in die architektonische Substanz ein. Um die Charakteristik des Goetheanum-Baus zu wahren, soll sich die Gebäudebeschriftung zurückhalten. Gleichzeitig verändern sich Raumbezeichnungen und sollen teilweise flexibel bleiben. Diese Ansätze spiegeln sich in der Materialwahl der Beschilderung wieder.


Material

Die Charakteristik (Farbe und Durchlässigkeit) des Untergrundmaterials soll sich in der Beschriftung spiegeln.

 
Beschilderung auf verputzten Wänden Beschriftung auf Wänden erfolgt entweder durch farbig bedruckte matte Folie oder wird mit mineralischen Farben per Schablone auf die Wand übertragen. Die Untergrundbeschaffenheit entscheidet hier, ob Schablonensch…

Beschilderung auf verputzten Wänden
Beschriftung auf Wänden erfolgt entweder durch farbig bedruckte matte Folie oder wird mit mineralischen Farben per Schablone auf die Wand übertragen. Die Untergrundbeschaffenheit entscheidet hier, ob Schablonenschrift möglich ist. Die Farbigkeit orientiert sich dabei an der jeweiligen Untergrundfarbe. Dazu wird ein kontrastreicher dunklerer Farbton gewählt.

 
Beschilderung auf Beton Aus Gründen des Denkmalschutzes wird Beton ausschließlich mit dunkelgrau bedruckter Klebefolie beschriftet. Weiße Folie wirkt wie ein unangenehmer Fremdkörper auf der Architektur. Bohrungen sollen vermieden werden.

Beschilderung auf Beton
Aus Gründen des Denkmalschutzes wird Beton ausschließlich mit dunkelgrau bedruckter Klebefolie beschriftet. Weiße Folie wirkt wie ein unangenehmer Fremdkörper auf der Architektur. Bohrungen sollen vermieden werden.

Beschilderung auf Glas(-türen) Auf Glasflächen wird Beschriftung aus halbtransparenter Crystalfolie (feiner Glimmer) aufgeklebt. Auf Außentüren wird die Beschriftung gespiegelt und von der Innenseite angebracht.

Beschilderung auf Glas(-türen)
Auf Glasflächen wird Beschriftung aus halbtransparenter Crystalfolie (feiner Glimmer) aufgeklebt. Auf Außentüren wird die Beschriftung gespiegelt und von der Innenseite angebracht.

Beschilderung auf Holz Auf unruhigen oder dunklen Holzflächen wird mit weißer matter Folie beschriftet. Eine Fräsung/Gravur ist hier auch denkbar.

Beschilderung auf Holz
Auf unruhigen oder dunklen Holzflächen wird mit weißer matter Folie beschriftet. Eine Fräsung/Gravur ist hier auch denkbar.


Schrift

Um einen guten Kontrast zwischen den zwei Sprachen zu erzeugen, wurde der Schriftfamilie Titillium der Schriftschnitt Medium hinzugefügt – ein Zwischenschritt zwischen Regular und Semibold. Deutsch wird in Medium gesetzt, Englisch in Light. – Aktuell entsprechen die Schriften ‹Goetheanum Text Deutsch› und ‹Goetheanum Titel Englisch›, zu finden im Bereich Elemente/Schrift

 
Unterschiedliche Schriftgrößen kommen zum Einsatz. Die Größe hängt von der Positionierung der Beschriftung ab und kann individuell angepasst werden. Eine einheitliche Schriftgröße auf Glastüren soll eingehalten werden.Glastüren 160pt Raumbezeichnung…

Unterschiedliche Schriftgrößen kommen zum Einsatz. Die Größe hängt von der Positionierung der Beschriftung ab und kann individuell angepasst werden. Eine einheitliche Schriftgröße auf Glastüren soll eingehalten werden.

Glastüren
160pt Raumbezeichnung
80pt Raumzusatzinformation
60pt Information, Uhrzeit, etc.


Beton, Putz, Holz
Situationsabhängig 280pt/240pt/200pt/160pt/120pt/80pt/60pt

Übersicht-Schriftgroessen.jpg

Bezeichnende Beschriftung

Bezeichnende Beschriftung findet sich hauptsächlich auf und über Türen. Sie gibt Auskunft über den Raum der sich hinter der Tür befindet.

 
Sitzt die Schrift nahe einer rechten Kante wird der Textblock rechtsbündig gesetzt, sitzt sie näher einer linken Kante, dann linksbündig. Oberhalb von Türen wird zentriert gesetzt.

Sitzt die Schrift nahe einer rechten Kante wird der Textblock rechtsbündig gesetzt, sitzt sie näher einer linken Kante, dann linksbündig. Oberhalb von Türen wird zentriert gesetzt.

 
Schrift orientiert sich an den Kanten der Wände. Sitzt eine Beschriftung näher an einer rechten kante, wird sie rechtsbündig gesetzt, auch wenn die Bewegung nach links geht. Ansonsten werden Bewegungen nach rechts rechtsbündig, Bewegungen nach links…

Schrift orientiert sich an den Kanten der Wände. Sitzt eine Beschriftung näher an einer rechten kante, wird sie rechtsbündig gesetzt, auch wenn die Bewegung nach links geht. Ansonsten werden Bewegungen nach rechts rechtsbündig, Bewegungen nach links linksbündig gesetzt.

 

Weisende Beschriftung

Weisende Beschriftungen werden auf Wänden angebracht, die im Idealfall durch ihre Neigung schon eine Bewegungsrichtung gestikulieren. Pfeile unterstützen die Richtungsangabe.

 
Auch hier orientiert sich Schrift an den Kanten der Wände. Sitzt eine Beschriftung näher an einer Rechten Kante, wird sie rechtsbündig gesetzt, auch wenn die Bewegung nach links geht. Ansonsten werden Bewegungen nach rechts rechtsbündig, Bewegungen …

Auch hier orientiert sich Schrift an den Kanten der Wände. Sitzt eine Beschriftung näher an einer Rechten Kante, wird sie rechtsbündig gesetzt, auch wenn die Bewegung nach links geht. Ansonsten werden Bewegungen nach rechts rechtsbündig, Bewegungen nach links linksbündig gesetzt.


Icons

Für eine einfachere Kommunikation, die alle Besucher einschließt, wurde ein Icon-Set entwickelt: Toiletten, Hundeplatz, WLAN, Garderobe, Schließfächer, Handy aus, keine Fotos.

 
Der Linienduktus orientiert sich an den Buchstaben der Titillium: geradlinig, dynamisch gebogen, simpel. Harte Ecken werden abgekantet. Die Konturlinien der Icons werden zum Ende der Linie hin dünner und fügen sich so in das Schriftbild der Titilliu…

Der Linienduktus orientiert sich an den Buchstaben der Titillium: geradlinig, dynamisch gebogen, simpel. Harte Ecken werden abgekantet. Die Konturlinien der Icons werden zum Ende der Linie hin dünner und fügen sich so in das Schriftbild der Titilliumfamilie ein.

Die Icons wurden von Severin Geißler gezeichnet und werden bei Bedarf von ihm ausgebaut.


 

Offene Fragen

Problem: Drücken/Push – Ziehen/Pull Beschilderung auf Türen hat nicht ausreichend funktioniert; muss überarbeitet werden Messingschilder auf Holztürrahmen, sodass keine Spiegelung entsteht.

 
Adhäsive Folie, die auf Glasflächen klebt, aber leicht entfernbar ist, hat sich in der Anwendung als unpraktisch herausgestellt.

Adhäsive Folie, die auf Glasflächen klebt, aber leicht entfernbar
ist, hat sich in der Anwendung als unpraktisch herausgestellt.


Ausführung

Scheller.ch hat für das Leitsystem die Foliendrucke und -schnitte übernommen. Susanne Mandl und Severin Geißler haben die Positionierung im Gebäude übernommen, Scheller hat die Anbringung ausgeführt.
Die Malerarbeiten per Schablonenbeschriftung hat der Hausmaler Georg Müller übernommen. Die Farben hierzu sind mineralische Farben von KEIM.

Kleine Korrekturen und Einzelbeschilderungen sind leicht selbst anzubringen. Dafür muss der Untergrund staubfrei gemacht werden. Folien können mit einem Heißluftföhn weich gemacht werden, um besser in die Wandstruktur eingeklebt zu werden. Glasoberflächen werden zunächst mit Reinigungsbenzin gereinigt. Anschließend wird die Folie aufgeklebt und mit einem Rakel festgedrückt.


Ansprechpartner

Betriebsleitung: Rebekka Frischknecht
Weiterentwicklung: Philipp Tok
Entwicklung Icons: Severin Geißler
Foliendrucke: Scheller.ch
Malerarbeiten: Georg Müller


Entwicklung

Konzeption: Severin Geißler, Philipp Tok, Susanne Mandl, Marianne Schubert
Grafische Gestaltung: Severin Geißler
Orientierungsplan: Severin Geißler mit Rebekka Frischknecht